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Von kleinen Baumeistern für kleine Baumeister: Kinder gestalten die Spielfiguren von morgen mit

Von kleinen Baumeistern für kleine Baumeister: Kinder gestalten die Spielfiguren von morgen mit

Hintergrund

Bausteine zählen zu den absoluten Dauerbrennern im Kinderzimmer. Doch während das Prinzip „Klicken, Stecken, Bauen“ seit Generationen funktioniert, stellt sich bei neuen Produkten immer wieder dieselbe Frage:
Welche Designs, Figuren und Themenwelten sprechen Kinder heute wirklich an?

Gerade bei Figuren, die Teil einer Bausteinwelt sind, entscheidet oft der erste Eindruck: Findet das Kind die Figur cool, niedlich, spannend – oder vielleicht sogar ein bisschen gruselig? Und damit auch: Wird die Figur ins Spiel integriert – oder bleibt sie links liegen?

Ein Spielwarenhersteller wollte genau das wissen und hat sich bewusst entschieden, die kleinen Experten selbst zu Wort kommen zulassen, bevor das Produkt den nächsten Entwicklungsschritt geht.

 

Unsere Lösung: Kinder entscheiden selbst – mit klarem Fokus auf Spontanreaktionen

Im Mittelpunkt der Befragung stand nicht eine vollständige Produktbewertung mit Blick auf Verpackung, Preis oder USPs, sondern der direkte visuelle Eindruck:
Welche Figur finden Kinder auf den ersten Blick am schönsten? Welche eher nicht?
Um möglichst authentische Antworten zu erhalten, haben wir die Umfrage so konzipiert, dass die Kinder sehr intuitiv reagieren können.

 

Die Online-Befragung wurde über FACT family, unser eigenes Marktforschungstool, durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.369 Kinder zwischen 5 und 7 Jahren in Deutschland, Frankreich und den USA.

Die Altersgruppe entspricht der Kernzielgruppe des Produkts und wurde somit bewusst gewählt. Ein weiterer Vorteil in diesen Altersstufen: Kinder in diesem Alter sind offen, ehrlich – und urteilen oft sehr klar, was ihnen gefällt und was nicht. Themen wie soziale Erwünschtheit sind noch nicht ganz so stark ausgeprägt.

 

Kern der Methodik war eine MaxDiff-Analyse (Best-WorstScaling). Dabei sahen die Kinder immer vier Figuren gleichzeitig und wählten aus, welche Figur ihnen am besten und welche am wenigsten gefällt. Dieses Vorgehen reduziert Verzerrungen und zeigt deutlich, welche Designs sich im direkten Vergleich durchsetzen.

Ergänzend wurden Fragen zu den Lieblingsthemenwelten (z. B. Fahrzeuge, Märchen,Tiere) sowie qualitative Begründungen für die Auswahl („Was gefällt dir an dieser Figur besonders?“, „Warum findest du diese Figur nicht so schön?“) abgefragt.

 

Das Ergebnis: Klare Präferenzen – direkt von der Zielgruppe

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, was Kindern beiSpielfiguren wichtig ist – und was eher abschreckt:

Freundliche Farben mit starken Kontrasten und klarer Farbgestaltung
Gut erkennbare Charaktere, die vertrauten Rollen entsprechen: Feuerwehrleute, Astronauten, Tiere und Fantasywesen wie Einhörner oder Drachenstehen hoch im Kurs.
Emotionale, positive Gesichtsausdrücke: Große Augen, lachende Gesichter, sympathische Ausstrahlung.
Figuren mit Action- und Interaktionselementen: Helme, Schläuche, Tentakel oder Greifarme werden als spannend und „spielbar“ wahrgenommen.

 

Im Gegensatz dazu schnitten Figuren, die folgende Merkmale aufwiesen, deutlich schlechter ab:

Düstere oder wenig einladende Farbpaletten(z. B. dunkles Schwarz, blasse Töne ohne Kontraste)
Gruselige oder neutrale Gesichtsausdrücke, insbesondere mit unnatürlichen Augenoder ausdrucksloser Mimik
Zu abstrakte oder schwer erkennbare Designs, bei denen Kinder nicht sofort einordnen konnten, um was für eine Figur es sich handelt oder wie sie ins Spiel integriert werden könnte.
Wenig dynamische Figuren ohne erkennbare Funktion oder Aktivität.

 

Besonders spannend: Unterschiede zwischen den Märkten

Die Analyse zeigte zudem interessante länderspezifische Unterschiede, etwa in der Bewertung einzelner Figuren. Diese Erkenntnisse liefern dem Hersteller wichtige Hinweise für eine gezielte Anpassung der Sortimente und Marketingmaßnahmen in den verschiedenen Märkten.

 

Warum das wichtig ist

Gerade im Kinder- und Familienmarketing werden Produktehäufig „aus dem Bauch heraus“ entwickelt – auf Basis von Trends, Annahmen oderdem persönlichen Geschmack der Erwachsenen. Die Umfrage zeigt einmal mehr, wie wertvoll es ist, direkt die Zielgruppe einzubeziehen.

Denn: Kinder bewerten anders als Erwachsene. Und sie haben ein feines Gespür dafür, welche Designs einladen zum Spielen und welche nicht.

Mit den Ergebnissen dieser Befragung konnte der Hersteller das Figuren-Portfolio gezielt anpassen – und sicherstellen, dass die Figuren auch wirklich den Nerv der kleinen Baumeister treffen. 

Unser Fazit

Marktforschung mit Kindern ist kein „Nice to have“, sondern der Schlüssel zu relevanten, erfolgreichen Produkten.

Wenn es darum geht, die Wünsche und Vorlieben der jungen Zielgruppe zu verstehen, hilft kein Bauchgefühl – sondern fundierte Daten aus echter Zielgruppenbefragung.
So entstehen Produkte, die nicht nur gut gemeint, sondern wirklich gutgemacht sind. 

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